Rede Totengedenken InspH am 13. November 2024 am Ehrenmal des Deutschen Heeres
Wir gedenken heute der Soldaten und Soldatinnen unseres Heeres, die im Einsatz ihr Leben für die
Einigkeit, das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes gelassen haben.
In dieses Gedenken schließen wir alle Kameradinnen, Kameraden und zivilen Unterstützer
ein, die im Friedensbetrieb durch Unfälle und Unglücke ihr Leben verloren haben. Uns an ihre
Opfer zu erinnern ist nicht nur an diesem Tag Verpflichtung im Heer! Das Heer vergisst nicht!
Die Erinnerung an die Gefallenen unserer Freunde und Alliierten, an deren Seite wir in den Einsätzen als
Waffenbrüder gedient haben, bringen wir mit uns nach Hause und werden sie bewahren.
Wir gedenken heute am Ehrenmal des Heeres der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft.
Wir gedenken der Soldatinnen und Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch
Kriegshandlungen oder als dessen Folge in Gefangenschaft, als Vertriebene und Flüchtlinge ihr
Leben verloren.
Wir trauern um die Menschen, die zu Tode gequält oder ermordet wurden, weil sie einer Rasse
zugeordnet wurden, weil man ihr Leben wegen Krankheit, Behinderung oder sexueller Orientierung
als lebensunwert betrachtete, weil sie für ihren Glauben und ihre Überzeugungen eintraten oder
gegen Unrecht und Unterdrückung aufbegehrten.
Den anhaltenden Krieg in Europa und die Gewalt im Nahen Osten nehmen wir mit Schrecken zur Kenntnis.
Wir trauern um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von
Terrorismus und politischer Verfolgung.
Wir fühlen mit all jenen, die das Leid verletzter, toter oder vermisster Angehöriger, Freunde und
Kameraden tragen. Wir teilen ihren Schmerz.
Ihr Opfer für eine friedliche und gerechte Welt ist uns Mahnung und Auftrag zugleich, denn ihr selbstloser
Einsatz darf nicht umsonst gewesen sein.
Unser Gedenken erinnert an die gemeinsame Verantwortung, die alle kriegerischen Handlungen
uns Lebenden hier und jetzt auferlegt. Diese Verantwortung kann und darf uns nicht gleichgültig sein.
Hieraus muss die Kraft erwachsen, Hass zu überwinden und Hoffnung dorthin zu tragen, wo Leid
und Elend herrschen. Den daraus erwachsenden Aufgaben zum Schutz der Menschen und zur
Verteidigung unserer Werte müssen wir uns stellen.
Gedenkstätten wie das Ehrenmal des Heeres sind nicht nur Orte der Trauer und Erinnerung. Sie
mahnen uns auch an unsere Verantwortung für Frieden, Recht und Freiheit.
Diese Verantwortung tragen wir alle gemeinsam – heute und in Zukunft.
Bericht in der Rhein-Zeitung vom 14.11.2024
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