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Begrüßung und Rede Generalleutnant a. D. Reinhard KammererFestung EhrenbreitsteinMeine sehr geehrten Damen und Herren, auch im Namen unseres Schirmherrn, des Inspekteurs des Heeres, heiße ich Sie alle ganz herzlich zu unserer diesjährigen Gedenkfeier am Ehrenmal des Heeres willkommen. Für die Stadt Koblenz begrüße ich Herrn Oberbürgermeister David Langner, stellvertretend auch für die zahlreich anwesenden kommunalen und regionalen Amts- und Mandatsträger, Für das Land Rheinland-Pfalz den Abgeordneten Herrn Dr. Bollinger und den Präsidenten der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, Herrn Wolfgang Treis ich begrüße die Hausherren dieser Festung, die Generaldirektorin der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Frau Dr. Heike Otto und den Direktor des Kulturzentrums Festung Ehrenbreitstein und des Landesmuseums Koblenz, Herrn Prof. Dr. Andreas Schmauder, erneut verbunden mit Dank für die ausgezeichnete Unterstützung und die tägliche Zusammenarbeit zum Wohle unseres Ehrenmals. Für die Behörden den Präsidenten des Bundesarchivs, Herrn Dr. Michael Hollmann, Für die Wissenschaft den Präsidenten der Universität Koblenz, Herrn Prof. Dr. Karl Stoffel, Für die Seelsorge die leitenden Militärdekane Frau Petra Reitz und Monsignore Rainer Schnettker sowie Herrn Avadislav Avadiev von der jüdischen Kultusgemeinde in Koblenz, A very warm welcome to our international guests, we do appreciate to have you here with us today: MajGen Mindaugas Steponavicius for the Lithuanian Army, BrigGen Gert-Jan Kooij, for the Royal Netherlands Army, GBR Vincent Alexandre for the French Army, Col Simon Hirst for the British Army, LtCol Camilleri for the Army of Malta, LtCol Thor Martin Holmestad for the Norwegian Army and BrigGen Bonn, Deputy Commander of the Special Training Command, das multinationale Kommando unter Führung unseres Stellvertretenden Inspekteurs des Heeres, das die Ausbildungsunterstützung der ukrainischen Soldaten im Auftrag der Europäischen Union organisiert. Für alle aktiven Soldaten der Bundeswehr begrüße ich Herrn Generaloberstabsarzt Dr. Ulrich Baumgärtner, Inspekteur des Sanitätsdienstes, Herrn Generalmajor Jürgen Setzer, Stellvertretender Inspekteur Cyber- und Informationsraum und Herrn Generalmajor Andreas Schick in Vertretung des Inspekteurs der Luftwaffe. Für alle Ehemaligen freue ich mich über die Anwesenheit der 4-Sterne-Generale und ehemaligen Inspekteure, die Herren Generale a.D. Peter Heinrich Carstens – Zeitzeuge vor 51 Jahren --, Helge Hansen, Rainer Schuwirth, Jörg Vollmer und Herrn Generalleutnant a.D. Hans-Otto Budde, der auch Ehrenpräsident unseres Kuratoriums ist. Für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge begrüße ich Frau Bettina Hörter und Herrn Detlef Fritsch und für unseren Berufsverband begrüße ich Herrn Oberstabsfeldwebel Frank Heidemann und für den Verband der Reservisten ihren Präsidenten, Herrn Prof. Dr. Patrick Sensburg. Last but not least freue ich mich über die Anwesenheit etlicher Mitglieder der „Beratergruppe Spieße“ beim Inspekteur des Heeres – dies sollte die Bindung zwischen der Truppe und unserem zentralen Ehrenmal festigen. Meine Damen und Herren, der Eine oder die Andere mag sich gefragt haben, warum wir uns in diesem Jahr nicht am seit Jahrzehnten gewohnten Termin, dem Donnerstag nach dem Volkstrauertag, hier am Ehrenmal versammeln. Der Grund ist schlicht der Drang der vorweihnachtlichen Lichtershow, der Glühweinstände und Weihnachtsmärkte zur Ausdehnung des Geschäfts und somit einem immer früheren Beginn. In diesem Jahr wäre unsere Gedenkveranstaltung mit der am gleichen Abend vorgesehenen Eröffnung der Christmas-Garden Lichtershow hier auf der Festung kollidiert. Der Inspekteur und das Kuratorium haben sich deshalb entschlossen, taktisch gesprochen, „in einem Zuge auszuweichen“ und einen deutlich früheren Termin ins Auge zu fassen. Eigentlich sollte es wieder der Donnerstag, also morgen, sein; das fiel aber der Bundeswehrtagung des Ministers zum Opfer. Wir beabsichtigen, dass es nun bei dem früheren Termin bleiben soll, um wieder zu einer Regelmäßigkeit zu gelangen. Wir bleiben ja schließlich noch in dem Zeitraum des Jahres zwischen Allerseelen (katholisch) und dem Ewigkeits- oder Totensonntag (protestantisch), der traditionell dem Totengedenken gewidmet ist. Und wir hoffen, dass zukünftig die Vorweihnachtsaktivitäten nicht schon im Oktober beginnen und uns erneut bedrängen werden. Nach dieser Eingangsbemerkung bleibt mir nur, Sie, Herr Dr. Bartels, als unseren diesjährigen Ehrengast ganz herzlich willkommen zu heißen und kurz vorzustellen: Wenngleich 1961 in Düsseldorf geboren, glaube ich sagen zu können, dass Ihre wirkliche Heimat in Kiel ist. Dort sind Sie zur Schule gegangen. Nach Ihrem Wehrdienst … haben Sie an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel politische Wissenschaften, Soziologie und Volkskunde studiert und wurden 1988 zum Dr. Phil. promoviert. Ihr Berufseinstieg erfolgte dann als Redakteur der Kieler Rundschau, ehe Sie noch im gleichen Jahr in die Staatskanzlei des Landes Schleswig-Holstein wechselten, unter anderem als Redenschreiber für den Ministerpräsidenten Björn Engholm. Politisch sind Sie durch Ihr lebenslanges Bekenntnis zur Sozialdemokratie geprägt. Mit 18 Jahren in die SPD eingetreten, waren Sie bei den Jungsozialisten, dem AStA der Universität und in den kommunalen und regionalen Gliederungen der SPD aktiv. 1998 finden diese beiden Stränge Ihres Lebens, die Kieler Heimat und das politische Engagement zusammen, als Ihre Partei sie in Nachfolge von Norbert Gansel als Kieler Kandidat für den Bundestag nominiert. Sie gewinnen das Direktmandat mit heute fast unglaublichen 54,9% der Erststimmen. Auch in den vier folgenden Bundestagswahlen geben die Wähler Ihnen ihr Vertrauen und das Mandat, zuletzt mit 43%. Im Jahr 2000 werden Sie Mitglied im Verteidigungsausschuss und erwerben sich bald den Ruf eines profilierten Sicherheits- und Verteidigungspolitikers. 2014 werden Sie dann Vorsitzender des Verteidigungsausschusses und kurz darauf zum Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages gewählt. Es wäre aber viel zu kurz gesprungen, Sie auf diese Rolle des verteidigungspolitischen Fachmanns zu reduzieren. Denn Ihr Engagement fußt auf einem viel breiteren, staatspolitischen Verständnis. So waren Sie als junger Abgeordneter Mitbegründer der „Netzwerker“ in der SPD-Fraktion – zwischen Seeheimer Kreis und Parlamentarischer Linken. Sie waren Mitbegründer der Arbeitsgemeinschaft Demokratie, in der es um politische Bildung, die unterschiedlichen Formen demokratischer Beteiligung und das Verhältnis von Medien zur Demokratie ging. Sie haben sich zur Wirtschaftspolitik und zur Wahlrechtsreform positioniert. Sie (sind) in der Grundwertekommission der SPD. Außerdem waren Sie umfassend publizistisch tätig, hier Einzelheiten zu nennen, würde den Rahmen sprengen. 2020 war Ihre, durch politische Ämter getragene Arbeit zu Ende, als die SPD-Fraktion Sie nicht für eine weitere Amtszeit als Wehrbeauftragter nominierte. Man war dort offenbar der Meinung, dass unser Land einen kenntnisreichen und meinungsstarken Verteidigungspolitiker nicht mehr brauchte. Es war ja auch noch vor dem 24. Februar 2022. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass der Angriffskrieg in der Ukraine und das grauenvolle Massaker an Zivilisten am 07. Oktober 2023 bei vielen Menschen die Einsicht geweckt hätte, dass Verteidigungsfähigkeit wichtig ist und nicht nur etwas Unangenehmes, das man nicht wirklich braucht, solange man nur ein guter Mensch und friedfertig ist. Sie jedenfalls, Herr Dr. Bartels, brauchen sich nicht vorhalten zu lassen, falsch gelegen zu haben. Sie haben bereits eine bessere Ausstattung unserer Bundeswehr gefordert, als dies damals weder im Parlament noch in der Regierung populär war. Ob diese Einsicht, die Zeitenwende, wirklich einen dauerhaften Wandel einläutet oder ob sie nur ein Strohfeuer ist, wird die Zukunft zeigen: - Solange sich unser Minister rechtfertigen muss, weil er für die Armee Kriegstüchtigkeit fordert (das ist schließlich ihre raison d’etre), - solange es an unseren Universitäten Zivilklauseln gibt, die Forschung mit militärischem Bezug verbieten und - unsere Jugendoffiziere in vielen Schulen nicht willkommen sind, bleibt noch viel zu tun! Seit Mai 2022 sind Sie, Herr Dr. Bartels, Präsident der Gesellschaft für Sicherheitspolitik und können sich so wieder in den politischen Diskurs einbringen. Dem Marine-Ehrenmal in Laboe – von Ihrer Heimatstadt aus gut zu sehen – sind Sie sicher seit Langem verbunden. Deshalb danke ich Ihnen besonders, dass Sie mit uns heute am Ehrenmal des Heeres auf der Festung Ehrenbreitstein der Toten des Deutschen Heeres gedenken und zu uns sprechen werden. zurück zur Startseite Erstellt von: system letzte Änderung: Montag, 13. November 2023 [11:00:25] von btheus |