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Gedenkfeier am Ehrenmal des HeeresKoblenz, 20.11.2008. Am Ehrenmal des Deutschen Heeres auf der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz fand am 20. November 2008 die zentrale Gedenkfeier des Heeres unter Leitung des Inspekteurs des Heeres und des Präsidenten des Kuratoriums Ehrenmal des Deutschen Heeres e.V. statt. Geehrt wurden die gefallenen, getöteten und vermissten Soldaten beider Weltkriege sowie die im Einsatz und in der Ausübung ihres Dienstes gefallenen und getöteten Soldaten des Heeres. Die feierliche Ansprache hielt der deutsch-französische Publizist, Soziologe und Politikwissenschaftler Professor Dr. Alfred Grosser. Die zentrale Gedenkfeier des Heeres findet jedes Jahr zum Volkstrauertag am Ehrenmal des Deutschen Heeres auf der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz statt. Sie ist eine gemeinsame Veranstaltung des Inspekteurs des Heeres, Generalleutnant Hans-Otto Budde, und des Präsidenten des Kuratoriums Ehrenmal des Deutschen Heeres e.V., Generalleutnant a.D. Rüdiger Drews. Die Gedenkfeier, die in diesem Jahr zum 36. Mal am Ehrenmal des Heeres begangen wurde, stellte Professor Dr. Grosser unter den Leitgedanken der deutsch-französischen Aussöhnung und Freundschaft. Professor Dr. Alfred Grosser ist ein herausragender französischer Intellektueller mit deutsch-jüdischen Wurzeln, der sich in der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart für die deutsch-französischen Beziehungen eingesetzt hat. Er war einer der Wegbereiter im Vorfeld des Elysée-Vertrags. Bei zahlreichen Reisen und Vorträgen in Deutschland und Frankreich hat er an der Aussöhnung der Nachbarländer mitgewirkt und diese gefestigt. Unermüdlich in seiner Schaffenskraft bekämpft er Klischees und Vorurteile und setzt sich für die Befreiung des Menschen von nationaler Überheblichkeit ein. In seiner Ansprache betonte Professor Grosser, dass die Bundeswehr einen wichtigen Beitrag zur Aussöhnung, Frieden und Freiheit in Europa und in der Welt leiste. Weiterhin unterstrich er die Ethik der Widerstandskämpfer als ein bedeutender Bestandteil der Streitkräfte und des heutigen Selbstverständnisses der Bundeswehr. Der Politologe machte aber auch deutlich, dass Erinnerung und eine kritische Hinterfragung von politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen unabdingbar sind. Daraus lasse sich letztlich auch in Zukunft der Einsatz von Armeen zum Schutz der Freiheit anderer erklären. Daher spiegele auch der Afghanistaneinsatz die Mitverantwortung Deutschlands für die Freiheit der Menschen wider. Der Toten gedenken Generalleutnant Budde gedachte in seinem Totengedenken den Opfern von Gewalt und Krieg, Kindern, Frauen und Männern aller Völker, und den Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene oder Flüchtlinge ihr Leben verloren. Die im Einsatz gefallenen und getöteten Soldaten des Heeres bezog der Inspekteur des Heeres mit den folgenden Worten in sein Totengedenken ein: „Wir trauern um unsere Kameraden, die in treuer Pflichterfüllung gefallen oder zu Tode gekommen sind." In stillem Gedenken wurden danach an der Gedenkstätte zahlreiche Kränze durch Vertreter des Landtages Rheinland-Pfalz, der Stadt Koblenz und befreundeter Nationen niedergelegt. Bei dem durch einen Solotrompeter des Heeresmusikkorps 300 gespielten „Lied vom guten Kameraden“ gedachten über 400 geladene Gäste den Toten des Deutschen Heeres. Vortrag des Inspekteurs des Heeres Im Anschluss an die zentrale Gedenkfeier lud der Inspekteur des Heeres traditionell zu einem Vortrag mit anschließendem Empfang in die Falkenstein-Kaserne in Koblenz ein, um vor geladenen Gästen und den Truppenführern des Heeres zur Lage des Heeres vorzutragen. Generalleutnant Budde stellte fest, dass der Umbau des Heeres nahezu abgeschlossen sei. Mit der heute verfügbaren Ausrüstung und den heutigen Strukturen sei man auf dem richtigen Weg. Allerdings muss das Heer Treiber der Transformation bleiben, da heutige und zukünftige Krisen und Konflikte das Heer weiterhin als den Träger der Einsätze und als Kern der Landstreitkräfte fordern. Der Inspekteur machte deutlich, dass es bei allen Überlegungen eine Konstante gäbe: den Menschen. Ihm gelte folgerichtig die besondere Fürsorge. Die Soldaten beweisen tagtäglich im Einsatz, dass sich die Investition in ein moralisch-ethisches Rüstzeug lohnt. Sie wissen, wofür sie eingesetzt werden, wofür sie im Extremfall töten oder ihr eigenes Leben in die Waagschale werfen. Sie leisten dies als Staatsbürger in Uniform für unser Land, unsere Gesellschaft. Zum Schluss betonte der Inspekteur des Heeres, das eine breite sicherheitspolitische Debatte den Soldaten hilft, um die Unterstützung durch die Gesellschaft zu erfahren. (Quelle: http://www.deutschesheer.de/) Erstellt von: system letzte Änderung: Dienstag, 16. Dezember 2008 [19:52:55] von msalchow |